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abgefrühstückt ;-) / Narzissentour 2011

... sah die hübsche Narzisse aus, als ich kurz vor Sonnenaufgang durch Karls Garten schlenderte. Die kleine Schnecke saß noch auf der Blüte.

Kurze Zeit später kletterte die Sonne hinter dem Wald hoch und lugte zwischen den Baumstämmen durch.

 

Meine Sachen standen schon in der Tür der Kuschelkiste bereit. Also ab damit ins Auto. Dann noch in der Sattelkammer die Ausrüstung zusammenstellen. Heute mußte das Wanderreitpad mit. Das verhindert, daß die großen Satteltaschen auf dem Fell aufliegen und scheuern.

 

Die großen Taschen nehme ich nur sehr selten mit. Genauer gesagt: bisher erst ein einziges Mal. ;-) Aber auf einer langen Tour wie heute schienen sie mir sehr angenehm und nützlich. Der Inhalt ist leichter greifbar. Die Bananentasche liegt nicht nur sehr hoch auf dem Rücken des Trabers. Da ich sie mit den Kordeln sehr fest an den Sattel zurre, ist es immer eine ziemliche Fummelei, bis man die Sachen heraus geholt hat. Da hatte ich heute keine Lust drauf. Deshalb verteilte ich das Piknik für Pferd und Reiter lieber in Seitentaschen.

Dann konnte die erste Tagestour dieser Saison in Angriff genommen werden.  :-)

Ziel

Die Narzissenwiesen am Oberlauf der Olef.

Es galt, 42 km Strecke zu schaffen.

Ich war sehr optimistisch, daß es gelingen würde.

Trainingssituation

Die Entwicklung der Trainingssituation sah sehr gut aus. Vergangene Woche steigerten wir unsere Distanz auf 23km und ritten diese an einem Spätnachmittag mit einem Durchschnittstempo von 8,4 km/h ohne nennenswerte Pause in 2:45h durch. Der Traber nahm's ganz locker. Das hohe Durchschnittstempo wurde natürlich durch mehrere Galopp- und Trabstrecken erreicht, die langsamere Schrittabschnitte kompensierten. Die Basis für das hohe Durchschnittstempo war jedoch der raumgreifende Schritt des Trabers. Bei Aufstiegen zeigte er einen sehr energischen Schub aus der Hinterhand und gutes Durchhaltevermögen.

In den vergangen Jahren ritten wir wiederholt lange Strecken. Die Narzissentour ist dem Traber bekannt. Daher traute ich ihm zu, daß er sich auf die Belastung würde einstellen können.

Terminplanung

Es ist doch was Feines, wenn man unabhängig und spontan planen kann! :-)

Der Entschluß, die Narzissentour schon diese Woche anzugehen, reifte erst in den letzten Tagen.

Ursprünglich hatte ich die Narzissentour für die letzte Aprilwoche geplant. Aber dann entwickelte sich alles viel schneller, als ursprünglich gedacht.

Witterung - Dieses Jahr war es sehr warm! Die Fotos vor drei Jahren zeigen uns in Winterpullovern. Dieses Jahr würde ein Oberhemd reichen.

Durch die anhaltende Wärme ist die Natur dieses Jahr schon sehr weit. Seit Ende März gab es kaum noch kalte Tage. Die überwiegende Zeit war es trocken und sonnig. Schon der erste Bericht dieser Saison stand unter dem Motto "... und plötzlich war es Sommer ..."

 

Die Folge:

Der ganze Frühling scheint im Schnelldurchgang abzulaufen. Die Buchen sind auch in den höheren Lagen bereits grün und die Löwenzahnwiesen dunkelgelb. Auf den Feldern bei Dreiborn beginnt der Raps zu blühen. Die Wildkirschen sind längst voll erblüht. Das sind nur einige von vielen weiteren Indizien für einen Frühling im Zeitraffer.

 

In dieser Situation fragte ich mich, ob sich die Narzissentour Ende April überhaupt noch lohnen würde. Die Hochblüte der Narzissenwiesen wurde bereits in der ersten Aprilhälfte vermeldet. Das bewog mich, die gute Trainingssituation auszunutzten und die Tour eine Woche vorzuziehen.

 

Ich war mir ziemlich sicher, daß wir für dieses Unternehmen fit waren. Selbstverständlich hatte ich Umkehr- bzw. Abdrehpunkte in der Tour eingeplant. Man kann ja nie wissen. So blieb die endgültige Entscheidung, ob wir die Tour tatsächlich durchziehen, bis zum letzten Moment offen.

Es gab also keinen Grund, sich noch lange den Kopf zu zerbrechen, ob wir es wirklich wagen sollten ....

Am Ende erwies sich mein gutes Gefühl als richtig. Wir haben es geschafft! :-)
Yessss!  Hurraaaa!

 

Planung

Die Route brauchte ich nicht vorbereiten. Die kannte ich noch vom letzten Mal. Eine kleine Änderung hatte ich mir überlegt. Die ersparte uns am Anfang ein Stück Asphaltstrecke, fiel etwas gestreckter ins Tal ab, änderte die Distanz aber kaum. Ansonsten wollte ich die Tour reiten, wie vor 3 Jahren mit Babs. Nur dieses Mal allein. Das änderte einiges.  ...

Einen Track zum Nachreiten oder einen Ausdruck mit markierten Wegen benötigte ich für diese 42km-Tour nicht. In den letzten Tagen geisterte sie mir sooo oft durch den Kopf...  

Ich steckte nur das VHCx und Ersatzakkus ein. Das kleine GPS-Gerät reichte, um zwischendurch mal nachzusehen, ob wir uns auch wirklich da befanden, wo ich es annahm. - Und mit Maurice verirren? Wohl kaum. ;-)

Wichtigstes Utensil für Notfälle war das frisch geladene Handy!

Ich ging den Zeitplan durch.

Wann sind wir wo?

Der Traber war im Fellwechsel. Das immer noch dicke Haarkleid könnte ihm in der warmen Mittagssonne zu schaffen machen. Das mußte ich beobachten, sowie Tempo und Pausenintervalle darauf abstimmen.

Die Tour war so einzuteilen, daß wir spätestens gegen 11 Uhr den großen Wald erreichten. Dort war die Luft frischer. Und die Sonne würde dem Traber nicht aufs Fell brennen. Die Mittagszeit würden wir dann im Schatten des Waldes verbringen und die Narzissenwiesen am späten Mittag erreichen. Wenn das gelang, hatten wir gewonnen.

 

Zeitkalkulation:

Die Leistungswerte der Trainingsrunden zeigten, daß Maurice in guter Verfassung war. Das auf den kurzen Runden erreichte Durchschnittstempo war für die lange Tour allerdings kein Maßstab. 7 km/h könnten eventuel erreichbar sein. 6km/h sollten eigentlich sicher drin sein. Wenn es nur nicht so warm wäre!

 

Wenn wir die Strecke schaffen wollten, mußte ich darauf achten, daß es dem Traber nicht zu heiß wird. Die Trainingsrunden ritt ich daher immer erst am Spätnachmittag. Sicher mit ein Grund für die guten Leistungen. Das war heute nicht möglich. Die einzige Erfolg versprechende Strategie: früh los und langsam reiten.


21km  bis Ziel

  • mit 7km/h = 3 Stunden
  • mit 6km/h = 3,5 Stunden
  • zuzüglich Pausen > 4,5 Stunden

Gesamtstrecke 42 km

  • mit 7km/h = 6 Stunden
  • mit 6km/h = 7 Stunden
  • zuzüglich Pausen > 8,5 bis 9 Stunden

7 Stunden Reitzeit war die Obergrenze. Länger durfte der Ritt auf keinen Fall dauern. Ich mußte also unterwegs beobachten, ob wir das Durchschnittstempo ohne Druck auf mindestens 6 km/h halten konnten. Dies galt insbesondere für die erste Hälfte der Tour. Sollte nach dem ersten Viertel, also nach 10 Kilometern absehbar sein, daß das nicht zu schaffen war, mußten wir abdrehen.

Gelang es, das Ziel mit einem Schnitt von 6 km/h zu erreichen, war anzunehmen, daß der Schnitt am Ende etwas drüber lag, auch wenn wir dann nicht mehr traben oder galoppieren würden.

Also gut - Je früher wir weg kamen, um so besser.

Wie der Plan am Ende tatsächlich aufging:

8:26 saß ich im Sattel ... und 16:14 waren wir wieder da.

Es war eine anstrengende aber auch wunderschöne Tour. Wir waren für unsere Verhältnisse gemütlich unterwegs. 

Wir ritten ein so langsames Tempo, daß der Traber 3/4 der Tour lief, ohne nennenswert zu schwitzen.

Als wir die Narzissenwiesen erreichten, lag das Durchschnittstempo  gerade mal bei 6,2 km/h. Auf dem Heimweg waren wir wie üblich deutlich schneller. Am Ende zeigte der GPS-Trainer ein Durchschnittstempo von 6,7 km/h.

 

Das richtige Tempo war der Schlüssel zum Erfolg. Es war die Voraussetzung dafür, daß wir die Tour fit und munter überstanden.

 

Die Reitzeit betrug 6:15h. Mitsamt Pausen waren wir 7:48h unterwegs.

Die Nacht darauf hab ich geschlafen wie ein Stein.
Und den Tag darauf hab ich keinen Sattel vermißt.

 

Da war Ausruhen angesagt.  ;-)

 

 

****************

Tourbericht

Vorrunde

Ich fuhr bereits am Vortag in die Eifel.

 

Um zu sehen, wie der Traber "drauf ist", drehte ich mit ihm in der Abendsonne noch eine 1-stündige Entspannungsrunde durch die Wiesen und Weiden des Dorfes. Der Weg an der Auwiese ist jetzt ein Traum. Man reitet an einer Kette voll erblühter Wildkirschbäume entlang.  ....

 

Nach einem gemütlichen Abendessen, hockte ich mich noch ein wenig in den dunklen Garten und betrachtete träumend den klaren Sternenhimmel. ... die Augenlieder wurden immer schwerer ...

Gegen 1/2 12 kroch ich dann in meinen Schlafsack und hoffte, daß mich die aufgehende Sonne rechtzeitig wecken würde.

 

 

************

In Gang kommen

Langsam räkelte ich mich im kuscheligen Schlafsack wach. Wo war das Handy? Uhrzeit?  Hatte ich verschlafen? Nein. Es war 6:14. Perfekt!

Der Kreislauf kam wie üblich nur langsam auf Trab. Noch ein wenig benommen angelte ich mir vom Bett aus mein vorbereitetes Müsli aus der Pikniktasche und mümmelte ein paar Happen. Der süße "Energiemix" machte mich munter. Also nix wie raus.

 

Noch barfuß stapfte ich durch die taunasse Wiese zum Haus hinüber ins Bad. ... Dann anziehen, Klamotten packen ... und gemüüüüütlich fertig frühstücken ... im Garten natürlich! ... ein schöner Start ...

 

Anschließend die Taschen ins Auto verfrachten und in der Sattelkammer die Ausrüstung zusammenstellen. Alles schön in Ruhe. Der Zeitplan ging perfekt auf.

 

Die Bewegung hatte den Darm schön aktiviert, so daß ich mein "Geschäft" auch noch erledigt bekam. ^.^  Dann konnte es "befreit" losgehen. *lach*

 

 

7:16 Take off. Während ich aus dem Dorf herausfuhr, blendete mich die tief stehende Sonne. Um mich herum nur Tiere und Landschaft. Menschen waren keine zu sehen.

Die Traber reckten neugierig ihre Hälse, als ich den Wirtschaftsweg herauf rollte. Ob Maurice etwas ahnte? Die Runde gestern Abend war ja ungewöhnlich kurz gewesen.  ;-)

Ich parkte das Auto am Wegrand und legte mir alles griffbereit zurecht. ... ein paar Fotos noch ... und dann das Zaumzeug geschnappt ...

Ich sog die Morgenluft tief ein. Hach, war das schön heute Morgen! 9°C zeigte das Thermometer an. Die frische Luft fühlte sich auf der Haut weich und mild an.

Maurice stand an der Heuraufe und mampfte fleißig. Als ich mich ihm näherte, wandte er sich mir sofort zu und konnte es kaum abwarten, sein Maul ins Zaumzeug zu stecken. Der dachte bestimmt an das leckere Gras, das außerhalb der Winterweide lockte. Auf der Weide sproß das Grün zwar auch schon fleißig. Aber draußen war es halt viel üppiger. ^.^

Ich führte Maurice erst noch an die Tränke.  - ? -  Nö, kein Bedarf.

Also gut.

 

Während ich beim Wassertank stand und Wasser in die Tränke nachlaufen ließ, machte Maurice sich über das Gras her. ...

Das Ritual - Pferd holen - Wasser in der Tränke nachfüllen - Pferd füttern, putzen, satteln, Gepäck festschnallen ... dauert so seine Zeit. Aber die hatten wir ja zu Genüge.

Es geht los - 1. Abstieg

8:26 saß ich im Sattel und startete den Forerunner. Der GPS-Trainer war heute besonders wichtig. Mit seiner Hilfe hatte ich unser Reittempo und die Distanz im Blick.

Nur ein kleines Stück die Straße entlang, dann biegen wir in den Wald ein.

Ich war sehr zuversichtlich, daß die Tour dieses Jahr gelingen würde, nachdem der frühe Start wie geplant gelungen war. Der ganze lange Tag lag vor uns und wir konnten uns unterwegs viel Zeit lassen. Trotzdem grübelte ich noch einmal über den Zeitplan nach.

Aufgrund der Trainingsleistung bei den letzten Ritten hatte ich mir ausgerechnet, daß ein Durchschnittstempo von ca 7 km/h realisierbar sein könnte. Es war klar, daß Maurice am Anfang langsam gehen würde. Die Trainingsprotokolle zeigten beim Wegreiten für gewöhnlich ein Tempo zwischen 5 und 7 km/h. Auf leicht zu gehenden Wegen pendelte sich sein Schritttempo oft auf etwa 6 km/h ein. Dieses Tempo war für ihn ohne Anstrengung leistbar. Und das mußten wir im Schnitt unbedingt erreichen, wenn ich eine Reitzeit von maximal 7 Stunden nicht überschreiten wollte. Sollte sich zeigen, daß Maurice das Tempo nicht schafft, würden wir abdrehen.

Kerperscheid in der Morgensonne

Während der ersten 55 Minuten war das Tempo leicht zu halten. Die Wege verliefen eben oder senkten sich mit flachem Gefälle zum Oleftal. 

1. Aufstieg

9:20 Nach der Überquerung der Olef wurde es dann anstrengend. Der Weg stieg zwischen Felsen beständig an und gewann rasch an Höhe. Maurice ging schön gleichmäßig und meisterte die Steigung mit 5 km/h. Als der Weg flacher wurde, hielt Maurice nach ein paar Metern inne. Brauchte er Zeit zum Verschnaufen? Ich horche wie immer auf seinen Atem. Beim Aufstieg war er intensiver, aber so, wie ich ihn kenne und jetzt atmete er schon wieder ruhiger. Da ich nicht sofort nachtrieb, interpretierte Maurice meine Reaktion als Erlaubnis zum Fressen und steckt seine Nase ins Gras. So toll war das hier aber nicht und außerdem ... . Für die jetzt offensichtlich fällige Pause wußte ich eine bessere Stelle. Ich trieb Maurice sanft aber bestimmt an und mit einem Maul voll Grün setzte er sich wieder ruhig in Gang. Das Protokoll zeigt weiterhin 5 km/h.

An der Ortsgrenze geht es noch ein kurzes Stück über Asphalt, danach wieder über Forstwege aus Schotter und Erde.

1. Pause

9:30 Nur 150 Meter weiter fanden wir wie erhofft die kleine, saftige Wiese am Wegrand. Eigentlich ist es die Wegeinmündung eines nur selten benutzten Forstweges, der anders als in den Topokarten eingezeichnet nach 100-200 Metern im Gestrüpp endet.

Maurice durfte sich eine Viertelstunde den Bauch vollschlagen. Dann ging es weiter.

9:43 Die Pause hatte gut getan. Das beim Aufstieg angeschwitzte Fell war getrocknet. Wir nutzten die nun folgende ebene Wegstrecke für einen ruhigen Trab und zogen dadurch das Durchschnittstempo ein wenig über das geplante Minimum von 6 km/h hoch. Reserve für den nächsten Wegabschnitt.

9:53 Knapp 1,5 km weiter erreichten wir nach 10 Minuten den schönen Rastplatz eines Wandervereins. Da wir unsere Pause schon hinter uns hatten, stieg ich hier nicht wie üblich ab. Sonst blühten hier um diese Zeit die in Waldboden und Blumenkästen wachsenden Narzissen. Doch dieses Jahr war von der sonst so üppigen Blütenpracht fast nichts mehr übrig.

Statt dessen leuchteten die Wiesen vor lauter Löwenzahn dunkelgelb. Und auch den Weg schmückte ein gelbes Band.

2. Abstieg

Nun ging es wieder ins Tal hinunter. Der Abstieg war ca 1,2 km lang.

Die erste Hälfte des Weges marschierte Maurice schwungvoll mit 6 bis 7 km/h hinunter. Zwischendurch hielt ich an, um mit Teleobjektiv fotografieren zu können. Maurice sah sich kurz um .... und steckte die Nase ins Gras. So hatte jeder etwas von dem Stop. ;-) Beim Weiterreiten hatte ich Zeit, das Panorama genauer zu betrachten und zu überlegen, welche Dörfer ich da auf den Bergen sah. ...

Hollerath

Die zweite Hälfte des Weges ging Maurice auf dem stärker werdenden Gefälle deutlich langsamer. Aber insgesamt reichte es, um den Durchschnitt auf 6 km/h zu halten.

10:08 Aussichtspunkt - Der Waldweg mündet etwas oberhalb von Hellenthal in ein schmales Sträßchen. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf das tiefer gelegene Städtchen.  Auch Maurice ließ hier seinen Blick über die Dächer zu den gegenüberliegenden Berghängen schweifen.

Das Sträßchen führte uns in den Ort hinunter, wo der Prether Bach in die Olef mündet. Wir folgten ein kurzes Stück seinem eingemauerten Bett und warteten dann zur Verwunderung der vorbeisausenden Autofahrer an der nächsten Brücke auf eine Gelegenheit, uns in den fließenden Verkehr der Hauptstraße einzugliedern.

2. Aufstieg mit kurzem Snak

Nach dem Kreisverkehr bogen wir in einen kleinen Weg ein, der uns zu einem höher gelegenen Neubaugebiet führte.

10:25 Bei der Ortsdurchquerung und dem Anstieg durch das Neubaugebiet konnten wir unser Tempo problemlos halten. Maurice war schön zügig unterwegs. Doch als es wieder auf Löwenzahnwegen weiter ging, fragte Maurice die nächste Pause an. Ich mochte nun eigentlich lieber zügig zur Pausenwiese weiter reiten. Aber gut. Genehmigt. Jedoch nur ein kurzer Snak. 5 Minuten mußten reichen, um den fast fertigen Aufstieg zu "verdauen". Maurice nutzte die kurze Pause gründlich. Hmmmmm! Lecker Löwenzahn!

10:35 Hindernis - Kaum im Wald, sah ich schon von Weitem eine unliebsame Überraschung: umgestürzte Bäume quer über dem Weg. Mist! DIE konnten wir auf keinen Fall übersteigen. Während wir auf das Hindernis zu ritten, versuchte ich den besten Weg für das Umreiten zu finden. Rechts durch den abfallenden Abhang? Da schien so einiges kreuz und quer zu liegen. Besser nicht. Links durch die flach ansteigende Böschung? Da sah es besser aus. Maurice, der meinem gleichmäßigen, sanften Schenkeldruck folgend tapfer auf das Hindernis zu schritt, plumpste bestimmt ein Mühlstein vom Herzen, als ich ihn die Böschung hinauf lenkte. Er folgte sofort ohne Zögern und ging ruhig und gleichmäßig über den knackenden Untergrund um die kleinen Wurzelteller herum.

Glücklicherweise war das unser einziges Hindernis.

Entscheidung

10:39 Keine 5 Minuten später standen wir an der Forststraße. Geradeaus führte ein Waldweg  Richtung Platistal. Noch oben im Wald kann man dann einen Bogen nach Hellenthal zurück reiten. Links geht es auf kürzestem Weg nach Hellentahl zurück. Rechts geht es Richtung Narzissenwiesen.

 

Und?

 

Hier war für mich der Punkt, an dem ich entscheiden wollte, ob es weiter geht oder ob ich die Tour abbreche und im wahrsten Sinne des Wortes die Biege mache.

 

Was sprach dafür? Was sprach dagegen?

Der Forerunner zeigte an, daß wir das Mindesttempo hatten halten können. Wir lagen ganz knapp drüber und es sprach vieles dafür, daß wir das Tempo beibehalten und vermutlich noch etwas würden steigern können.

Maurice fragte zwar in relativ kurzen Intervallen Pausen an, ging aber willig und aufmerksam. Er atmete ruhig, wirkte locker und entspannt und war offensichtlich in guter Verfassung.  So wie es aussah, teilte er sich seine Kraft optimal ein.

 

11 von 42 km lagen hinter uns, also 1/4 der Gesamtstrecke.

Wir waren jetzt mitsamt Pausen 2:15 Stunden unterwegs. Es war später Vormittag. Das erste Zwischenziel, den großen Wald spätestens 11 Uhr zu erreichen, hatten wir unterboten.  Wenn wir dieses Wandertempo beibehielten, würde es zwar ein sehr langer Ritt werden. Aber auch ich fühlte mich prima und war der Überzeugung, daß ich die Belastung würde durchhalten können.

 

Den anstrengensten Teil der Strecke hatten wir hinter uns. Die nächsten 10 km bis zu den Narzissenwiesen hatten wir keinen Aufstieg mehr zu bewältigen. Der Weg verlief nun überwiegend eben. Zwischendurch konnten wir immer wieder mal ein wenig Traben. Langsam natürlich, damit die Muskeln nicht übersäuerten.

 

Also, wenn das nicht für die Fortsetzung des Rittes sprach!

 

 

Wir zieh'n das durch :-)

Also weiter. Maurice' Hufe klapperten den asphaltierten Forstweg entlang. Nach rund 350 Metern trafen wir auf einen Schilderbaum und einen Hydranten. Warum ab hier das Reiten auf der Forststraße verboten ist, erschließt sich nicht auf Anhieb. Es wird wohl wegen der Holzerntemaschinen und Holztransporter sein, die sich hier bewegen und keine Rücksicht auf panisch verschreckte Pferde nehmen können. Aus den anderen an Fußgänger und Radfahrer gerichteten Warnhinweisen läßt sich ebenfalls herauslesen, daß die Forstmaschinen Vorrang haben und man eventuellen Haftungsansprüchen vorbeugen will.

Doch im Wald war es still. Die Straßengeräusche hatten wir hinter uns gelassen. Und im Himmel herrschte auch Ruhe. Nur das lautstarke Rufen eines Vogels war zu hören. Ich hielt inne. Stellte den Fotoapparat auf Video um und nahm den mir fremden Vogelruf auf. Auch Maurice lauschte aufmerksam. Welcher Vogel mochte das wohl sein?

150m hinter dem Schild zweigte der Waldweg von der asphaltierten Forststraße ab, der uns in vielen Kurven zum Westwall und die dahinter liegenden Narzissenwiesen führen sollte.

2. Pause

10:55 erreichen wir eine Lichtung. Maurice marschiert ohne zu Zögern in den Zufahrtsweg. Er vermutet ganz richtig. Das war der nächste ausgeguckte Pausenplatz.  Ein großer knorriger Baum warf seinen lichten Schatten über den dicht mit Gras bewachsenen Weg. Den konnte Maurice nach Herzenslust abfressen.

Hier war eine ausgiebige Pause von 30 bis 40 Minuten geplant.  Nach 2:30h wollte ich eigentlich mal raus aus dem Sattel. Doch leider entdeckte ich keine Aufstiegshilfe, die mir ausreichend vertrauenswürdig erschien. Was tun? - Ich blieb im Sattel und beschloß, an einem der nächsten Holzplätze abzusteigen. Irgendwo mußte doch ein passender Klotz zu finden sein. Bänke gibt es in diesem Bereich des Waldes nicht.

Maurice vertraut offensichtlich darauf, daß ich ganz still und ausbalanciert im Sattel sitzen bleibe, während er fressend langsam am Wiesenrand entlang schlendert. Er pinkelt sogar, wenn ich im Sattel sitze. ;-)

11:10 brach ich die Pause ab. 15 Minuten waren natürlich zu kurz. Aber Maurice hatte gut gefressen und ich wollte endlich aus dem Sattel raus.  Das war auch für Maurice wichtig.

Während der nächsten 4,5km kamen wir zügig voran. Maurice beschleunigte den Schritt auf 6 bis 7 km/h. Kurze Trabstrecken hoben die Durchschnittsgeschwindigkeit in dieser Teilstrecke auf 8 km/h. Der Gesamtdurchschnitt lag bei 6,2 km/h.

Der Weg zieht sich auf einer Ebene durch den zum Platistal abfallenden Berghang und folgt seinen Furchen in vielen Kurven. Der hohe Buchenwald ist ein Traum. Das Sonnenlicht ließ seine hellgelben Blätter leuchten. Auf dem alten, braunen Fallaub zauberten lebendige Schatten abwechslungsreiche Muster.

Der Schotter ist für die schweren Forstmaschinen gut verdichtet und meistens glatt. Die zum Platistal abfallenden Seitenwege sehen teilweise weniger befestigt aus. Aber die interessierten uns im Moment nicht.

 

Nach einiger Zeit ändert sich das Bild:

abgefrühstückt  ;-)

3. Pause

11:44 entdeckte ich dann am Wegrand endlich einen fetten Baumstamm, der als Tisch, Bank, Liege und Aufstiegshilfe geeignet war. :-)

 

Also einparken, Füße aus den Steigbügeln, Füße etwas kreiseln, damit ich nicht bei der Landung umknicke und dann schön langsam aus dem Sattel gleiten.

 

Anschließend sofort die Gurtlage geprüft, den Sitz von Gurt und Sattel korrigiert ... Der Gurt hatte sich gelockert. Also brauchte ich den Gurt nicht lösen ...

 

Schmackhaftes Gras gab es hier nicht. Aber dafür hatte ich ja Müsli dabei. :-) Hmmm.  Das mundete dem Traber vorzüglich.

Als er die letzten Körnchen aus dem Leinensack genestelt hatte, schnupperte er neugierig nach meinem Essen. Es war nicht schwer, dem freundlichen Traber klar zu machen, daß das nicht für ihn gedacht war. Ein Wink mit der Hand reichte.

Als Maurice merkte, daß es nichts mehr zu holen gab, schloß er die Augen und döste.

 

In der Sonne war es wunderschön. Angenehm warm, aber nicht heiß. Das leicht angschwitzte Fell des Trabers trocknete im Nu. Manchmal fühlte ich einen zarten Windhauch. ...

 

Als ich mich der Länge nach auf dem Baumstamm ausstreckte, begann Maurice sofort zu wachen. Ich wollte aber, daß er entspannt. Also setzte ich mich wieder hin. ...

 

12:10  Allmählich wurde ich unruhig. Wieviel Zeit würden wir noch bis zur Narzissenwiese brauchen?

Der Forerunner zeigte eine gerittene Distanz von 16,7km an. Wir hatten also noch etwa 5km = ca 50 Minuten bis zum Ziel.

Aber dann war da ja noch der Heimweg von ca 21km. Wieviele Pausen würden wir auf dem Rückweg brauchen? Welche Pausenlänge war jetzt richtig? ...

 

Nach etwa 30 Minuten Ruhe verstaute ich die Reste des Piknicks wieder in die Satteltaschen. Nun nur noch Maurice klar machen, wie er sich neben den Baumstamm in den unebenen Boden stellen sollte und schon konnte es ausgeruht und mit erleichterter Blase weiter gehen.

Dort, wo der Forstweg einen Wanderweg kreuzt, steht eine schöne stabile Bank. Die muß ich mir unbedingt merken! Und einen gut bewachsenen Grasweg gibt's hier auch. ;-)

4. Pause

12:24 erreichten wir 1,5km weiter die nächste saftige Wiese. Das war dann erst mal die letzte für längere Zeit. Maurice nutzte die Chance. Ich gab ihm wieder etwa 15 Minuten.

3. Abstieg

12:42 durchritten wir das Ende der Panzersperre. Nun war es nicht mehr weit bis zu den Narzissenwiesen. Gut 200 Meter weiter zweigt der Abstieg in das Oleftal ab. Hier trafen wir auf die ersten Wanderer.

 

 

Am Ziel

12:56 Am Ziel - ENDLICH DA!!!! Jippppiieeee!

Distanz:  20 Kilometer.

Unterwegs:  4:30 Stunden

Reitzeit: 3:18 Stunden

Pausen: 1:12 Stunden

Der lange Ritt wurde reich belohnt: Die Narzissenwiesen boten ein prächtiges Bild. Ein schier unüberschaubares Meer zartgelber Blüten zog sich durch das malerische Bachtal. Fotos bringen diese Stimmung nur schwer herüber. Das muß man gesehen haben.

Maurice konnte natürlich nicht verstehen, daß ich jetzt erst mal hier schauen und genießen wollte. Er dachte nur an eines: Heimweg! Heimweg! Doch das konnte mich nicht beeindrucken. ;-) Ich drehte ihn einfach in die falsche Richtung. Da war er dann froh, daß er stehen bleiben durfte und nicht noch weiter von Zuhause weg mußte. *lach*

Auf den Wiesenpfaden waren so einige Wanderer unterwegs. Auch die Wanderer, die wir kurz zuvor überholt hatten, stiegen den schmalen Pfad zum Bachlauf hinunter und gelangten über eine kleine Holzbrücke mitten in die Blütenpracht. Mit dem Pferd blieb ich natürlich auf dem breiten Wirtschaftsweg.

Wenn Maurice zappelt, verwackeln die Teleaufnahmen leider. Da es aber auch blöd ist, auf einen 170ger Zappeltraber aufzusteigen, ließ ich die Idee abzusteigen und in Ruhe zu fotografieren fallen. Hauptsache hier sein, schauen und genießen. :-)  So tingelte ich mit dem Zappeltraber etwa 300 Meter im Schneckentempo den Weg entlang. Irgendwann hatte er dann eingesehen, daß es erst weiter ging, wenn er gewillt war mal ruhig stehen zu bleiben. Dafür brauchte ich aber zwei ruhige Hände.  ...  Ein paar Fotos bekam ich dann aber doch noch hin. :-)

Heimweg

Das Bachtal hinunter - 3. Abstieg - Fortsetzung

13:08 "Maaaaaann! Eeeeeendlich!" wird Maurice gedacht haben, als ich ihn schließlich zum normalen Schritt aufforderte. In seinem Kopf war der Hebel schon lang auf Vollgas umgelegt und er spurtete mit seinem Turboschritt los: 7 bis 8 km/h  Au weia! Wir hatten doch noch gut 21km vor uns! Nach einem knappen Kilometer hielt ich an, hoffte, daß ihn das etwas ausbremsen würde. Er atmete ganz ruhig und schwitzte kaum. Wir pausierten etwa 2 Minuten. Ich genoß die schöne Landschaft und Maurice kam etwas runter.

Danach war er nicht mehr so hektisch, trat aber energischer unter und steigerte dadurch das Tempo. Das Protokoll zeigt nun überwiegend ein gleichmäßiges Schritttempo von 8 km/h. Ich ließ ihm sein gewohntes Heimgehtempo und verließ mich darauf, daß er seine Kraft weiterhin richtig einteilte.

Die Malerische Landschaft zog wie ein Film an mir vorüber. Die beeindruckenden Narzissenwiesen wären beinahe verloren gegangen. Gerade noch rechtzeitig begann man 1979 mit der Renaturierung des dann unter Naturschutz gestellten Tales. (siehe Bericht "Narzissentäler - Geobotanik und Naturschutz")

Der Bachlauf schlängelt sich hier ganz frei in weiten und engen Bögen durch das Wiesental, gurgelt durch die Wurzeln der am Ufer stehenden Bäume, sprudelt über große und kleine Steine ... . Und üüüüüberall Narzissen! Wahnsinn.

Steinquader markieren den Verlauf der deutsch-belgischen Grenze. Hier und da leistet ihnen ein "Naturschutzschild" Gesellschaft.

13:29 erreichten wir eine kleine Quelle. Das über den Weg laufende Rinnsal hatte zwei Pfützen gefüllt. Ich bremste Maurice herunter und führte ihn langsam an das Wasser heran. Er betastete es, war aber nicht interessiert. Hmm - dann hatte er wohl keinen Durst.  Er marschierte lieber im Turboschritt weiter. Unterstützt von dem stetigen, leichten Gefälle ging er weiterhin knapp 8 km/h im Schritt.

 

Ich begann zu rechnen. Inzwischen lagen gut 23 von 42 km hinter uns. In den letzten 10 der knapp 19km Reststrecke hatten wir noch 2 kräftige Anstiege und einen langgestreckten Abstieg zu bewältigen. Wenn Maurice mit dieser Energie würde durchhalten können, wären wir zuzüglich einer Pause in etwa 3 Stunden und somit gegen 16:30h Zuhause.  Da waren noch 1 1/2 bis 2 Stunden "Luft". Prima! Wir waren also super im Plan und konnten auch langsamer gehen und/oder noch eine größere Pause einlegen. Von langsamer Gehen hielt Maurice aber nichts. Er war das Tempo von den Trainingsrunden gewöhnt. Ihm war zuzutrauen, daß er die letzten 19km in dem von ihm selbst gewählten Tempo schaffen würde. Er kennt den Weg und wußte, was er vor sich hatte.

 

Inzwischen war die Durchschittsgeschwindigkeit auf 6,3km/h gestiegen und ich ging bei meiner Rechnerei davon aus, daß wir mindestens 6,5km/h erreichen würden. Das sah doch gut aus. :-)

13:57 näherten wir uns dem Talsperrenzulauf. Hier zieht sich dunkler Nadelwald bis zum Bach hinunter. Der Wirtschaftsweg hat keinen grünen Mittelstreifen mehr und mündet in die asphaltierte Forststraße.

Die führt dann über eine kleine Brücke zum nördlichen Uferweg der Oleftalsperre. Wir biegen von der Asphaltstrecke ab und gehen auf dem südlichen Uferweg weiter.

Der breiten Schotterweg führt die meiste Zeit durch den Schatten der bewaldeten Berghänge. Hier ging es zügig mit 7 km/h weiter. Das war ein optimales Tempo, etwas unter der von mir geplanten Obergrenze. Maurice machte seine Sache gut. Er teilte sich seine Kraft gut ein. Er ging wie ein Uhrwerk.

14:48 erreichten wir das Stauwehr. Noch bevor ich signalisierte, daß ich absteigen wollte, streckte Maurice sich etwas und ich höre es unter uns rauschen. Diese Situation warte ich immer ganz still ab und bewege mich nicht eher, bis der Traber sich umstellt.

Ich versuchte zu verstehen, was er nun brauchte. Ich ließ die Zügel lang und wartete auf ein Zeichen. Geht er zur Bank und fordert er mich auf abzusteigen? Oder dreht er zum Weg ab? Oder beginnt er einfach ganz entspannt zu fressen?

Wir haben hier schon öfters Pause gemacht. Die Bänke sind eine prima Aufstiegshilfe. - - - Und ? - - - Er ging ein paar Schritte, rupfte hier und da etwas Grün, schien nach etwas Schmackhaftem zu suchen. - - - ? - - - Nein, keine Pause. Maurice wandte sich zum Weg. Er wollte heim.

Die Fotos dokumentieren, wie wenig Wasser die Talsperre im Moment hat! Das zeigt, wie trocken es in den letzten Wochen war! Vor drei Jahren war die Talsperre um diese Zeit bis kurz unter den Überlauf gefüllt.

3. Aufstieg

Im nächsten Wald ging es dann den vorletzten Berg hinauf. Am Ende des Waldweges fanden wir eine große Pfütze. Ich ritt sie wieder langsam an. Und? - Ja, jetzt hatte Maurice Durst. Sein Hals war jetzt naß geschwitzt.

4. Pause

Am Waldrand bot sich wieder eines dieser wunderschönen Bilder: Löwenzahn, so weit das Auge reichte. Da konnte auch Maurice nicht widerstehen. Die Anfrage genehmigte ich gerne und wir schlenderten ein Weilchen im Weideschritt am Wiesenrand entlang. Trocken wurde der Traber dabei nun nicht mehr.

Mein Blick wanderte über das Hochplateau nach Nordosten. Dort waren schon die heimatlichen Gefilde auf der anderen Seite des Oleftales zu erkennen.

4. Abstieg

Nach der Überquerung der Landstraße ging es nun über mehrere Kilometer mit leichtem Gefälle über mehr oder weniger bewachsene Wirtschaftswege durch Wiesen und Wald erneut zur Olef hinunter. Maurice ging schwungvoll, aufmerksam, sauber und trittsicher.

Ich spürte eine leichte Verspannung unter meinem rechten Schulterblatt, konnte aber immer noch locker sitzen. Um die Verspannung zu lösen, machte ich Schultergymnastik, drehte große Armkreise ....Dem Traber war das egal. Der lief und lief und lief ....  Allmählich löste sich die Verspannung wieder. Ich nahm die Zügel eine Zeit lang in beide Hände. Das wirkte der Schiefe und der daraus resultierenden Verspannung entgegen ...

 

Im Tal ermöglichte uns der Kreisverkehr eine leichte Überquerung der Bundesstraße. Noch ein kurzes Stück Wohnstraße und schon waren wir wieder zwischen Weiden und bald darauf im Wald.

4. Aufstieg - Endspurt

Der letzte Anstieg war Maurice im Schritt zu mühsam und er fragte Trab an. Ja, ok. Genehmigt. Die flacheren Abschnitte waren ihm aber im Schritt ganz angenehm.

Auf der Höhe hatten wir noch gut 1km ebene Strecke. Dann waren wir Zuhause.

Überglücklich, die Tour wie geplant geschafft zu haben, glitt ich nicht mehr ganz taufrisch aus dem Sattel. Ich war ein wenig müde, aber nicht total erschöpft. Maurice machte auf mich einen ähnlichen Eindruck. Er genoß es, betüddelt und gepflegt zu werden. Nach der Leistung hatte er sich eine Extraportion Müsli verdient. Und als Nachtisch gab es - - - Na klar: Löwenzahn!  ;-)

Auf der Weide bat er mich, ihn zur Tränke zu begleiten. Dann ist seine Chance, in Ruhe saufen zu können, größer. ;-) Na, das mach' ich doch gerne.

 

Noch ein kurzer Knuddler, Halfter runter und Tschüß!

 

Danke, für den wundervollen Tag, Maurice! Jetzt hast Du Dir ein paar freie Tage verdient.  :-)

 

 

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Als ich zum Reiterhof zurückkehrte, wollten Babs und Micha natürlich wissen, ob und wie es geklappt hatte. "Und? Kannst Du noch gehen?" "Ja, warum nicht?" lachte ich. Und während ich den Bericht hier gerade zuende schreibe, muß ich schmunzeln: "Abgefrühstückt wurde heute nur die Tour, Maurice und ich nicht." ;-)

 

 

 

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In wenigen Tagen werden die Traber die Winterweide verlassen. Dann werden die Touren wieder von wechselnden Standorten starten. Besondere Neuigkeiten wird es in dieser Saison wohl nur selten zu berichten geben.

 

Mein Plan für diese Saison:

Lange nicht mehr gerittene Routen aufgreifen und schauen, wo sich die ein oder andere Wegvariante ergibt. Auch warten in der Routensammlung noch einzelne Ferntouren auf ihre Verwirklichung. Also: schau'n mer mal, was geht.

 

Allen eine gute Saison,

viel Freude mit Euren 4-beinigen Freunden

und bleibt gesund!

 

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