17.4.2010 - Broich - Bronsfeld - Harperscheid - Schöneseiffen - Bronsfeld - Broich
Wie sich das für einen OSM-Anhänger so gehört, plante ich meine heutige 28km-Tour so, daß ich möglichst viele noch fehlenden Wege tracken konnte. Dabei bekam ich dann auch eine Menge Neues zu sehen. Nichts Aufregendes. Schöne Landschaft halt und neue Perspektiven auf das bereits Bekannte. Die Stürme sorgten an den steil zur Oleftalsperre hinabstürzenden Waldhängen für neue Schneisen und lichteten den Wald hier und da so aus, daß sich von den hoch gelegenen Waldwegen neue Aussichtspunkte auf den in der Nachmittagssonne glitzernden See eröffneten. Hach, war das schön! Die heute genossenen traumhaften Ausblicke über die Oleftalsperre sind leider nicht zeigbar. Der Fotoapparat machte vorzeitig nach nur wenigen Bildern schlapp. :-(
Während der nächsten Tour hatte ich mehr Glück. Da sah derselbe See natürlich wieder ganz anders aus. Es lohnt sich, solche Stellen immer wieder zu besuchen. :-)
Mitten im Wald entdeckte ich kleine Narzissen. Durch das idyllische Tal plätscherte ein in der Sonne funkelnder Bach. Und die Sonne zauberte Schattenspiele auf den Boden.
Später führten uns sanft geschwungene Wiesentäler nach und nach Richtung Knipp, einem besonders schönen Aussichtspunkt nördlich der Oleftalsperre. Von hier schweift der Blick über die östlichen Bergketten, zwischen denen sich die Olef tief unten im unsichtbaren Tal von Hellenthal nach Gemünd schlängelt.
Wenn ich über die Höhen reite, versuche ich anhand von Kirchtürmen und Windrädern die Dörfer zu erkennen, die verstreut auf den benachbarten Bergkämmen liegen. Je mehr ich davon abgeklappert habe, um so besser funktioniert das. Mir macht das Spaß. :-)
Auf die Wegbeschaffenheit achte ich bei der Planung von Erkundungsrouten weniger. Die Aussagekraft der Karten ist dafür zu gering bzw. nicht zuverlässig genug. Wenn mir ein Weg nicht gefällt, suche ich mir spontan einen besseren. Wenn's sein muß, dreh ich um und reite zurück. Irgendwie komme ich immer durch. Die schönen Wegabschnitte merke ich mir. Daraus werden dann so nach und nach meine BEST-OF-Routen - Naja, wenn die Wege bleiben wie sie sind! In "meinem" Gebiet sind das schließlich alles Wirtschaftswege, die für die Land- und Forstmaschinen ausgelegt sind. Und da kann sich ein wunderschöner "vergessener" Waldweg auch mal unverhofft in ein zerwühltes Chaos und anschließend in eine Schotterpiste verwandeln.
Eine längere Route ganz ohne Schotter- und/oder Asphaltwege zusammenstellen zu wollen, ist in "meinem" Gebiet nicht möglich. Das ein oder andere harte Wegstück ist eigentlich immer dabei.
Sturmschäden ...
... blockieren hier und da immer noch die Wege. Aber allmählich wird's. Dieses Wochenende begegnete ich mehreren kleinen Treckergespannen, die Holz transportierten. Im einem Wald brüllten
unaufhörlich Motorsägen. Hin und wieder knallte berstendes Holz.
Am einem Waldrand versperrte uns ein quer stehender Trecker den Weg. Ich parkte den Braunen in respektvollem Abstand und harrte der Dinge, die da kamen. Der Fahrer hatte das Stahlseil der
Winde den Berghang hinunter geworfen und rief Komandos in den Wald hinein. Da wuselten welche um einen zurecht gesägten Baumstamm herum. Das ganze sah für mich nach einer Familienaktion aus. Man
bemerkte mich und entschuldigte sich für die Sperre. Links Weidezaun, rechts Steilhang - da war mit Pferd kein Vorbeikommen. Ich winkte lächelnd ab. Alles mit der Ruhe. Bitte blos keine
unüberlegte Aktion wegen mir. Ich hatte ja Zeit. Schließlich stieg der Fahrer dann doch auf den Bulldog und setzte aus Sorge, das Pferd würde vor dem angehobenen Frontlader scheuen, so weit
zurück, daß er mit einem der großen Räder an die steil abfallende Böschung geriet. Mir wurde Angst und Bang und ich deutete ihm, er möge doch stehen bleiben. Sobald der Traktor stand, ließ sich
der Traber ohne Angst oder Spannigkeit locker vorbei reiten. Trecker kennt er halt.
Aber wir hatten auch ein paar nette Gelassenheitstests zu bewältigen. Die Passagen von ungewohnten Gegenständen waren besonders
spannend:
1. mehrere rot-weiße Poller nebeneinander
Beim Anreiten wurde der Traber spannig und hob den Kopf.
Schenkel angelegt, beruhigende Zusprache und schön mittig auf eine der Lücken gezielt. War dann kein Problem.
2. rot-weiße Flatterbänder
Wenn sie sich bewegen, sind das offensichtlich die totalen Gruselmonster, vor allem, wenn ein Ende abgerissen ist und sich frei im Wind bewegt. Mit etwas Äugen war es aber getan. Und ruhig auf
der Erde liegende Bänder, konnten wir gut überreiten.
3. Engpaß neben Lastwagen
Aus dem Wald kommend auf ein Neubaugebiet zu reitend:
Von weitem beobachtete ich, wie ein Lastwagen rückwärts vor dem letzten Haus des "ich-werde-noch-Straße-Weges" einparkte. Daneben noch ca 1,5m Platz zum passieren. Schon von weitem rief mir ein
Mann freundlich zu: "Reiten sie hinter dem Haus herum!" Hmm - Das war alles irgendwie offene Wiese. Wie das halt so um frisch gebauten Häusern aussieht, wenn sie auf dem Land in die "Pampa"
gesetzt werden. Perplex rief ich zurück: "Muß ich das jetzt? Oder ist das einfach ein nettes Angebot?" "Nein, nur falls das Pferd ...", dann erstauntes ungläubiges Gucken "Das geht ja da durch."
Der hat nicht beachtet, daß ich frühzeitig meine Waden angelegt habe, bevor es sich der Traber anders überlegt und mich blamiert. 8-) Aber so ging er wirklich ohne Zucken durch die Lücke.
Netterweise hatten sich die Leute beeilt, den Motor abzustellen.
4. Das Holz-unter-Plane-Monster
Uaaah! Da hab ich geträumt. Und schon war's passiert!
Neben dem Weg plätscherte ein in der Sonne glitzernder Bach. Und da der Traber so brav ist, guck ich bei so schönen Dingen natürlich, ... Plötzlich macht's 'nen Ruck und der Braune steht. Huch!
Da ist doch nichts! Oder doch? - grübel - Och nö! Er fixierte mit spitz vor gestellten Ohren einen hohen Brennholzstapel, dem eine schief festgezurrte Abdeckplane ein etwas eigenartiges Aussehen
verlieh. Mir war sofort klar: Da hatte ich was verpennt. Mit angelegten Beinen war da nichts mehr auszurichten. Klopfende Stiefelfersen veranlaßten ihn nur zum rückwärts richten. Durchprügeln
find ich sch... Dann lieber absteigen und führen oder .... überlisten. 8-)
Nach der dritten Volte hatte ich ihn dann so weit, daß er mit verspannten Trippelschritten im größtmöglichen Abstand, also dicht an der Bergböschung, das Ungeheuer passierte. Kaum war es aus dem
Blickfeld verschwunden, war alles wieder gut. Zur Erholung ließ ich ihn am bald erreichten Waldrand grasen.
Soweit ein paar aktuelle Anekdoten. :-)
Wanderritt-Training Schwerpunkt Reiterausbildung
Da ich es wichtig finde, daß man sein Pferd möglichst schonend und störungsfrei reitet, (je länger die Touren, desdo wichtiger!) ist mir die Kontrolle von Reitersitz und Bewegungsfluß des Pferdes
ein großes Anliegen. Um neue Anregungen zu bekommen, hab ich mich kürzlich unter die kritischen Augen eines Dressur-Reitlehrers gewagt. ;-) Zu meiner Freude war das Ergebnis der Reitstunde sehr
positiv. Es gibt zwangsläufig Unterschiede zwischen einer Dressur-Reitstunde und einem mehrstündigen Geländeritt. Trotzdem kann man aus einer guten Dressurstunde mit einem sensiblen Schulpferd
eine Menge "mitnehmen".
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