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Buschreiter

Dieses Wochenende durfte ich beweisen, was ich im Hufkurs gelernt habe. ;-)

Nach der Tour hing eine Hufeisenhälfte nur noch wie am seidenen Faden. Beim obligatorischen Test löste sich das Eisenstück ganz leicht vom Huf. Naja, nicht so ganz. Ein Nagel wehrte sich noch. Hmmm - So ein sich um einen Nagel drehendes gebrochenes Eisen konnte ich ja wohl schlecht am Huf hängen lassen. Also Werkzeug ausgepackt und frisch ans Werk. Der gutmütige Traber verstand anscheinend sofort, was ich vor hatte und arbeitete brav mit ... Huf hoch ... geduldig still halten, während ich probierte, wie ich den Nagel am besten lockern könnte ... Huf abstellen ... probieren, ob die Nägel von oben zu fassen waren ... mit dem schmalen Eisen die eingerollten Nagelspitzen öffnen ... Huf wieder hoch nehmen ... den fest sitzenden Nagel von unten her lockern ... Teilerfolg ... wieder tiefer einschlagen ... Huf abstellen ... irgendwie mußte ich doch die "gerollte" Nagelspitze zu packen bekommen .... Maurice "spielte" weiter geduldig mit  .... und schließlich: Hurra! Geschafft! :-) , ... nun nur noch die Kopflosen Nägel von unten nachschlagen ... yep! jetzt bekam ich sie von oben zu packen ... Röllchen abkneifen - versenken - von unten ziehen ...  Fertig. ^^

 

 

Weil schon vor der Tour abzusehen war, daß die Vordereisen am Ende waren, verwarf ich meine Tourpläne und begab mich in der näheren Umgebung auf Entdeckungstour. Irgendwelche Wege finden sich immer noch, die für die OSM-Karte gebraucht werden. Einer dieser Wege ist an einer Stelle ganz schön eng geworden. Schlehenbüsche bilden ein schmales, niedriges und stacheliges (!) Tor. Hmmm. Umdrehen?  Ich taxierte die Öffnung. Breit genug war sie ja. Nur ein bischen niedrig. Wenn ich mich vorn über legte und das Gesicht neben den Pferdehals versteckte, müßten wir aber durchkommen. Der Engpass war nur kurz und dadurch gut zu überschauen. Aber wenn ich mich runter legte und mein Gesicht zum Schutz vor den Ästen verbarg, mußte ich mich auf den Mut des Pferdes verlassen. Kurz entschlossen legte ich mich nach vorne, umschlang den Pferdehals mit langen Armen und drückte mein Gesicht in das weiche Fell. Dann wartete ich einfach ab und überließ Maurice die Entscheidung zu gehen oder umzudrehen. "Und?" fragte ich ihn. "Schaffen wir das?" Er bewegte sich zuerst vorsichtig tastend vorwärts. Vermutlich taxierte er den Durchgang. Dann spürte ich, wie er den Entschluß faßte und die Bewegung gleichmäßig vorwärtsstrebend wurde, ganz ohne Hast, schön ruhig. Wir paßten da haarscharf durch. Da Maurice den Kopf hinunter genommen hatte, waren meine Schultern der höchste Punkt. Einzelne dünne Äste kratzten geräuschvoll über den Stoff der Weste.  Feine Ästchen hakten sich in meine Schultern.  Da blieb der Traber plötzlich stehen. O-oh! Was jetzt? Hatte er einen Widerstand gespürt? Ich blieb liegen, blinzelte nur mal kurz unter der Krempe des Lederhutes hervor. Maurice schien noch einmal die Situation zu checken. Aber nur kurz. Dann marschierte er schon wieder weiter. Ganz ruhig, fast vorsichtig. Die Zweige hingen jetzt ganz dicht über uns. Rechts und links kamen sie auch ganz nah. Wir schlüpften durch die engste Stelle des "Tores". Mein Oberkörper und die lang runter gestreckten Arme mit den weiten Stoffärmeln deckten die Pferdeschultern ab. Dem Pferd konnte nichts passieren, solange es ruhig blieb. Es rupfte ein paar mal heftig an meinen Schultern und dann waren wir durch. Wow! Da hatte sich aber jemand eine Belohnung verdient!

 

 

 

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