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Wanderreitertipps
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Ein besonderes Hindernis II.

Nachdem ich kürzlich bei einem Ritt von Wollseifen über Gemünd zum Kermeter unverhofft vor einem problematischen Engpaß stand und dann den Ort auf Straßen durchreiten mußte, nahm ich die Situation heute mal zu Fuß unter die Lupe.

Es geht um das kleine Stauwehr, welches in einem zum Angelsee gebogenen Schwung das steil und tief Richtung Süden abfallende Bachtal versperrt. Höhenangst darf man keine haben, wenn man über die 80-100cm breite Dammkrone geht. Auf der Bergseite hat man das schimmernde, schaukelnde Wasser kurz unter dem Niveau des Weges im Blickfeld. Mit etwas Pech wird einem davon "plümerant". Auf der Talseite rauscht das Wasser über steile Stufen hinunter.

 

Pferde überqueren so einen Damm nur, wenn sie ihrem Reiter total vertrauen. Mir ist unverständlich, warum die Reit-Wegeplanung im Nationalpark Eifel aktuell so gestaltet ist, daß man in Gemünd nur zwischen Bundesstraße oder Wanderweg mit Dammüberquerung wählen kann, wenn man zu Pferd einen Verbindungsweg zwischen den Reitwegen der Dreiborner Hochfläche und dem Kermeter sucht.

Hier ein paar Bilder:

Der Radfahrer bietet einen schönen Größenvergleich. Ich schätze die Länge der Dammkrone auf etwa 15 Meter.



Aufgrund der Biegung erkennt ein Pferd möglicherweise den "Ausgang" nicht.




Im Grätschstand kann ich meine Füße ohne Mühe an beide Wegkanten stellen. Wenn Pferd in Panik überholen will, wird es eng. Wenden ist für ein Großpferd in einer 80-100cm breiten Gasse kaum möglich. Die Hufe können unter dem Geländer durchrutschen. Die Wirkung des grobmaschigen Zaunes male ich mir lieber nicht aus.



Die Wassertreppe ist in Natura wesentlich eindrucksvoller.



An beiden Enden des Wehrüberganges biegt der Weg sofort in einer kurzen Kurve ab. Fluchtweg also eingeengt. Wenn da sich dann noch Spaziergänger und Radfahrer "aufstellen" wird es sehr schwierig.

 


Alles in allem also keine besonders prickelnde Situation. An einem ruhigen Abend, wenn weit und breit kein Spaziergänger oder Radfahrer zu sehen ist, hätte ich vielleicht (aber wirklich nur vielleicht!) den Mut, einfach mal los zu marschieren und Pferd hinter mir her trotten zu lassen. Das kann man aber nur mit einem total coolen Pferd machen. Empfehlen würde ich es niemandem. Reiten würde ich auf dem Wehr in gar keinem Fall. Auch nicht mit einem ruhigen Pferd, das mir total vertraut.

 

Auf der Nationalpark-Karte, eine Topo-Karte mit eingezeichneten Reit- und Wanderwegen, ist dieses Hindernis nicht zu erkennen. Deshalb war ich auch völlig überrascht, als ich es hinter einer Kurve plötzlich vor mir sah. Besonders unangenehm: Vor 3 Wochen kam mir kurz vor Erreichen des Stauwehrs eine große Gruppe Fußgänger entgegen, von denen einige fast panische Angst vor dem großen Traber zu haben schienen. Jemand fragte: "Wollen Sie daaaa rüber?" "Nee!" entgegnete ich völlig entgeistert. Man bewunderte die Ruhe des Trabers und die Ängstlichen entspannten sich ein wenig. Ein Blick noch auf das Wehr und dann drehte ich auf dem breiten, jedoch von steilen Böschungen begrenzten Weg wieder ab. Die Situation war mir zu heikel. Zum Glück ist für uns das Reiten an stark befahrenen Straßen kein Problem.

Wäre schön, wenn sich die Planer etwas einfallen ließen und einen gefahrloseren Verbindungsweg zwischen Dreiborner Hochfläche und Kermeter ermöglichen würden.

Die Gefahrenstelle ist jetzt in OSM kenntlich gemacht: > klick

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