Eifel

Mein bevorzugtes Reitgebiet

In der Nordeifel (Rureifel, Kalkeifel) bin ich am häufigsten unterwegs. Die Eifel liegt quasi vor meiner Haustüre und so lassen sich viele Eifeltouren als Tagesausflug organisieren. Außerdem steht dort das Pferd das ich am liebsten reite.

Abwechslungsreiches Terrain

In der Nordeifel grenzen Gebiete unterschiedlichen Charakters aneinander. Die wechselnden Landschaftseindrücke sorgen für Kurzweil. Bodendenkmäler, historische Bauten und andere Sehenswürdigkeiten regen immer wieder zu neuen Entdeckungstouren an.

Grenzland Eifel - Auswirkungen für Reiter

Die Nordeifel gehört zu Nord-Rhein-Westfalen. Hier gelten für Reiter andere Gesetze, als in Rheinland-Pfalz, zu dem der südliche Teil der Eifel gehört. Im Westen zieht sich die deutsch-belgische Grenze durch die Eifel.

Während in NRW Reitmarken vorgeschrieben sind, verzichtet RP auf solche. Auch das Waldwegegesetz unterscheidet sich in einigen Details. 

NRW mit seinen Ballungsgebieten regelt die Zutrittsrechte für Waldwege in stark frequentierten Gebieten anders, als in Gebieten mit nur geringem Reitaufkommen. So wurde der nordrheinwestfälische Teil der Eifel wegen des geringen Reitaufkommens zu großen Teilen als "Freistellungsgebiet" deklariert. Das bedeutet, daß hier bis auf wenige Ausnahmen keine Reitwege ausgewiesen werden. Unter Einhaltung der im Waldwegegesetz ausgeführten Bestimmungen kann sich der Reiter in so einem Gebiet einigermaßen frei bewegen. Doch man muß aufpassen. Irgendwelche Einschränkungen gibt es eigentlich immer. 

Tourplanung mit Hindernissen

Reitverbote oder Fußgängergebote, die gewissermaßen einem Reitverbot gleichkommen, sind leider auf keiner mir bekannten amtlichen Eifel-Karte zu finden. Lediglich die OSM-Wander-Reit-Karte zeigt solche "Hindernisse" an, sofern sie jemand eingetragen hat. 

Wanderrittplanung in der Nordeifel ist daher nicht so einfach zu recherchieren. Vor allem das Zusammensuchen der Reitkarten ist am Anfang schwer, wenn man die Quellen noch nicht kennt. Deshalb habe ich Hinweise auf Kartenmaterial in den Wanderreitertipps zusammengetragen.

Die für Reiter interessantesten Wege sind die ebenen, unbefestigten. Doch deren Zustand ändert sich fortlaufend. Entweder wachsen sie zu oder sie werden zerfahren und dann irgendwann geschottert. Apropos Schotter - Auf längeren Touren reitet man zwangsläufig viele befestigte Wegabschnitte. Daher wird von vielen Seiten immer wieder geraten, nicht ohne Hufschutz zu reiten.

Nach Stürmen liegen im Wald immer wieder umgekippte Bäume im Weg. Werden die Wege von den Wirtschaftsfahrzeugen nicht genutzt und sind sie auch nicht als Wanderweg markiert, dauert es manchmal Wochen oder Monate, bis solche Wege wieder frei geräumt sind. Nicht immer ist es möglich, so ein Hindernis zu umreiten. Auch stellen Schranken für Reiter zum Teil unüberwindbare Hindernisse dar, wenn sie so zwischen Gräben, Böschungen oder Buschwerk positioniert wurden, daß sie nicht umreitbar sind. Solche Hindernisse sind natürlich in keiner normalen Karte verzeichnet. In der OSM-Wander-Reit-Karte schon. Daher appelliere ich an alle Wanderer und Reiter, beim OSM-Projekt mitzumachen.

In einigen Waldgebieten vermatschen oder versumpfen die Wege bei anhaltendem Regen sehr schnell. Nach Regenperioden können sie eine Zeit lang unpassierbar sein.

Durch die Zusammenlegung kleiner Agrarflächen verschwanden viele Feldwege. Teilweise werden sie noch in den Karten angezeigt. Das kann ziemlich verwirrend sein.

Konsequenzen für die Tourplanung

Wenn Wege verschwinden oder unpassierbar werden, kann das eine Tourplanung unter Umständen völlig über den Haufen werfen. Deshalb gehen meinen weiten Touren immer Erkundungsritte oder Erkundungswanderungen voraus. Dabei ergab sich schon so manche Neuplanung. Ich finde das nicht schlimm. Im Gegenteil! Das macht es immer wieder spannend, in der Eifel unterwegs zu sein.

Planungshelfer

In den Informationsbroschüren der Wanderreitstationen wird regelmäßig darauf hingewiesen, daß für die Gäste Tourvorschläge und Kartenmaterial bereit gehalten wird. Hier "werden Sie geholfen!" ;-) Wer in diesem Gebiet völlig fremd ist, sollte sich keinesfalls allein auf die Karten verlassen, sondern sich von einem ortskundigen Scout beraten lassen, der die aktuelle Wegsituation kennt.

GPS-Portale werden immer beliebter. Unter der Rubrik "zum Reiten geeignet", fand ich in der Nordeifel leider mehrere Routen, die ganz und gar nicht wie angezeigt geritten werden dürfen. Sie führen über nicht für das Reiten zugelassene Wege.  

Trotz der geschilderten Schwierigkeiten ist die Eifel ein wunderbares Reitgebiet mit vielen Möglichkeiten. Wenn man sich auf die Eventualitäten einstellt und rechtzeitig umdreht, anstatt ein Risiko einzugehen, wird man normalerweise keine ernsthaften Probleme bekommen. Wer sich aufwändige Routenrecherchen sparen möchte, schließt sich am besten einem erfahrenen Scout an.

weiter mit: mit Isländern unterwegs

oder > Reittagebuch